Montag, 27. April 2015

Welt-Grafiker-Tag 2015

Handarbeit!

Heute, am 27. April 2015 ist Welt-Grafiker-Tag und was liegt da näher als selbst mal wieder Hand anzulegen und grafisch zu arbeiten! Natürlich – dem Anlass angemessen – analog und frei von digitalem Firlefanz.
Da ich derzeit wirklich viel am Computer arbeite, ist dieses kleine Projekt eine schöne Abwechslung. Außerdem werden handwerkliche Fähigkeiten mal wieder geübt, die in unseren modernen Zeiten eher verloren gegangen sind. Denn traditionelle Drucktechniken sterben irgendwie aus oder führen nur noch eher ein Nischen- und Randdasein. Und so nahm ich vorrätige Linoleumplatten, Grab- und Schnitzmesser, Farben und Ideen zur Hand und begann das Tagwerk. Denn das Wetter wurde trister und es galt Langeweile ein Schnippchen zu schlagen. Zusammen mit anderen Motiven wird das hier gezeigte Vögelchen als Bedruck für Stoffbeutel dienen, die dann als Geschenk hoffentlich Freude und Nutzen erfahren werden. Immerhin klebt auch etwas Blut am Werk: denn was schön werden soll, muss auch Leid provozieren – oder eben Schnitte mit dem Messer. Aua! Aber so weiß man eben, was man gemacht hat und unterstreicht auch dadurch die persönliche und individuelle Note des Werks!
#1

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#3

(S.V.)

P.S.: 
Liebe Frau Kollegin: Mein Beitrag zum Welt-Grafiker-Tag sind schwarz-verschmierte Finger, verdorbene Augen und ein mittelschweres Nervenleiden – dazu dann zu gegebener Zeit mehr auf diesem Kanal. 
(D.P.)

Dienstag, 21. April 2015

Size matters.

Größe ist relativ.
Allein die Überschrift mag missverständlich und zweideutig wirken – aber es kommt tatsächlich auf die Größe an...und den Blickwinkel: Wie im vorletzten Beitrag angedroht, hier nun ein paar Betrachtungen zu den Größenverhältnissen bei den Eaglemoss®-Star-Trek-Modellen im Besonderen und für den Rest des fiktiven Universum im Allgemeinen.

Neulich auf Google's Maps...
Auf den Maßstab achten!
Die seit Januar/Februar 2015 im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlichen Eaglemoss®-Star-Trek-Raumschiffsammlungsraumschiffe (wegen solcher Wortungetüme schreib ich nicht englisch international) kommen schon aus praktischen Gründen alle in unterschiedlichen Maßstäben daher. Alles muss ja schließlich in die Kartons passen und auch gut in der Hand liegen bzw. die Vitrine oder das Regal zieren. Doch was dem normalen Fan nicht weiter aufstößt, den Laien nur wundernd die Schultern zucken lässt, zerbricht dem Pedanten doch den Kopf. Zwar lässt sich mittels Photoshopperei ein wenig tricksen und die tatsächlichen Größenverhältnisse aufeinander abstimmen, aber letztlich stehen die Modellchen krude jeglichen Maßstab vernachlässigend nebeneinander. Es wäre schon eine coole Sache, würde man es fertig bringen einige der Miniaturen so aufeinander abgestimmt in den Handel zu bringen, daß diese auch die wirklichen Relationen vermitteln würden. Dabei müsste der SF-Freund zwar Abstriche beim Volumen machen, aber alles wäre stimmig, selbsterklärend und würde schlussendlich eine Fragestellung deutlich werden lassen: Warum zur Hölle wären diese Dinger – gesetzt dem Falle, sie wären Realität – so exorbitant gigantisch groß?!

Romulaner müssen sehr kleine Penisse haben...?!
Ich hab nur so ein kleines Ding...
Seit den letzten beiden sogenannten "Star Trek-Filmen" herrscht irgendwie Aufbruchstimmung. Alles muss breiter, größer, aufgeblasener aussehen. Die Ugly-prise ist irgendwas um die 750m lang... Warum? Ganz einfach: statt Funktion über Gestaltung zu stellen, funktioniert dieser neue Mist andersherum und nähert sich so ästhetisch eher den Flash Gordon Serials der 40er Jahre oder Star Wars (buh!) an, in denen Design nur Selbstzweck ist. Wenn etwas husch husch zu klein gestaltet wurde, wird kurzerhand alles solange hochskaliert, bis alles passt und die leicht zu beeindruckenden Nachwuchs-Allesfresser-Möchtegern-Trekker zufrieden und total supi-dupi begeistert sind.
Welch ein Wandel: Die erste Star Trek-Serie der 60er Jahre wartete noch mit relativ genau beschriebenen Parametern all dessen auf, was die Enterprise alles vermochte und wo Schicht im Schacht war. Übrigens: Müsste man sich die Original-Enterprise vorstellen, hätte man es als Leipziger recht einfach – die NCC-1701 wäre etwa so lang wie der Hauptbahnhof komplett breit ist. Cool! Zwar schwer auszumalen, aber doch noch nach menschlichen Maßstäben greifbarer als alles andere. 


Achtung: Absolutes Park- und Landeverbot!
Später wurde alles immer größer. Jede Generation von Star Trek musste irgendwelche Größenrekorde brechen – wozu? Würde man realistische Maßstäbe anlegen, müsste man feststellen, daß zum Beispiel (als Äquivalent gut geeignet) irdische Militärschiffe – mit Ausnahme der Flugzeugträger – in den letzten 70 Jahren eher kleiner geworden sind. Würde man sich übrigens mal die TNG-Enterprise über Leipzig vorstellen, würde diese das komplette Stadtzentrum verschatten; der Warbird noch die angrenzenden Straßen um den Ring herum. 


Es sind schon Meister vom Himmel gefallen.
Doch was lernt der Aufgeschlossene daraus? Größer ist nicht zwingend besser! Oder anders ausgedrückt: Ich würde mir wieder etwas mehr Mensch als Maßstab wünschen und weniger dieses andauernden Schwanzvergleiche im Sinne gegenseitigen Übertrumpfens...

(P.S.)

Freitag, 17. April 2015

Schlüpfrig & obszön. [23]

Greetings from Black'n'White-Castle...mal wieder.

Thematische Farblosigkeit kann man unserem Blog nicht vorwerfen – hier streuen die Inhalte raumgreifend wie eine explodierende Handgranate umsich und damit auch mal wieder die Jugendschutzabfrage am Beginn des Fischplan-Blogs ihre Rechtfertigung findet, präsentiere ich heute und hier einen weiteren Teil der schwarz-weißen, schlüpfrig bis obszönen Unterserie. Doch genug der Schachtelsätze – der hier angewandte Zeichenstil reinen Schwarz-auf-Weiß findet derzeit in räudigerer Form bei einem anderen Nebenprojekt Verwendung, von dem hier spätestens Mitte des Jahres die Rede sein wird. Eines sei vorab verraten: es wird bedrohlich bombig zu einem lauten runden Geburtstag mit herrlichem Firlefanz für alle Freunde der Sammelwut! 
In diesem Sinne: Gespannt bleiben, der kommenden Dinge harren, die Hoffnung am Leben erhalten, daß hier auch mal wieder ein paar farbige Frivolitäten der Präsentation zugeführt werden und in Zukunft meine schriftlichen Ergüsse weniger verschachtelt daherkommen könnten, um auch dem des Lesens labyrinthischer Phrasen eher skeptisch gegenüberstehenden Publikum eine Freude machen zu dürfen!


"Zügeln Sie Ihre Zunge!"

Dem Ingenieur ist nichts zu schwer.
(D.P.)

Dienstag, 14. April 2015

Angriff der Kampfschildkröte.


Atmosphärenflug.
"She may have flaws, but she has teeth."
Ich stelle ein "hach ja" voran und lasse es erstmal kurz wirken…
Denn ich bin hin und her gerissen zwischen Begeisterung und leicht enttäuschtem Zweifeln. Als oller Nerd und Star-Trek-Freund kam ich nicht umher, mir die Ausgabe Nr.7 der Eaglemoss®-Raumschiff-Sammlung zuzulegen: die U.S.S. Defiant – klein und gemein.

Arschtreten seit 1995.
Die Defiant ist irgendwie einzigartig eigenartig im Star-Trek-Universum. Sie verkörperte seit der 3. Staffel von DeepSpaceNine das erste prototypische, reinrassige Kriegsschiff der Sternenflotte, kommt mit einem völlig andersartigen Design daher, hat eine Tarnvorrichtung und begeistert bis heute mein Gestalter-Auge und Geek-Herz. Toll fand und finde ich die Kompaktheit des Entwurfs, der die Gradwanderung vollzieht zwischen Bulligkeit und Stromlinie sowie Festigkeit und Leichtigkeit. Schwachpunkte des Designs sind eher dramaturgischer Natur, die hier im Einzelnen durchgekaut werden und aufzeigen, daß selbst fiktive Gestaltungen immer dem Prinzip Form folgt auf Funktion unterliegen sollten. Das Fehlen einer Defiant-Drehbuch-Bibel, die dem Autoren damals hätte aufzeigen können, was wo ist, was welche Funktion hat und vor Allem, wie groß ist die Defiant eigentlich, wirkten sich auf die Bildschirmpräsenz aus und führten beim detailverliebten Betrachter allzu oft zu Irritationen und zu bis heute anhaltenden Diskussionen in einschlägigen Foren. Bemerkenswert finde ich an dieser Stelle den Umstand, daß bis dato keine einigermaßen akkurate Blaupause existiert, die das originale Filmmodell darstellt. Die Risszeichnungen, die im Netz kursieren sind m.M.n. alle fehlerhaft, ungenau und schlampig erstellt.
Immerhin legt das dem Modell beigefügte Magazin eine Schiffsabmessung fest, die als akzeptabel angesehen werden kann und meine These bekräftigt, daß die z.B. in den neuen Star-Trek-Filmen zelebrierte Gigantomanie hinsichtlich der Größenverhältnisse purer Schwachsinn ist. Mit gerade mal 170m Länge ist die Defiant fast schon ein Zwerg im Vergleich zu anderen Vehikeln. Zu diesem Thema in diesem Blog demnächst mehr...

Hasch mich, ich bin der Frühling!
Pedanterie / Manöverkritik.
Betrachtet man sich die Ausgabe Nr.7 der Eaglemoss-Raumschiffsammlung genauer und vergleicht diese mit den bisher erschienen Teilen, fällt auf, daß die Qualität der Modelle argen Schwankungen unterworfen ist und sich der Erwerb nur bei einigen Ausgaben lohnt. Scheinbar wird Wert gelegt auf die Begeisterung des leichtgläubigen, ungeschulten Auges. Sieht man als Hardcore-Fan aber genauer hin, fallen Fehler und Ungenauigkeiten auf, die so nur schwer verdaulich sind und vermeidbar gewesen wären. 
Beim Modell der Defiant zum Beispiel, stört die undifferenzierte Bemalung der Oberfläche. Dieses Schiffchen lebte ja quasi dadurch erst auf, daß die Oberflächenplattierung in diverse Dunkelblaugrau-Schattierungen und bräunliche Flächen aufgelöst war, die alles noch agiler wirken ließen. Beim Eaglemoss-Modell dagegen fehlt diese Farbigkeit leider obwohl es bei Betrachtung der anderen Modelle scheinbar doch möglich ist, polychrom zu produzieren. Störend finde ich auch die schlecht kaschierten "Nähte" bzw. Verfugungen zwischen den Modelleinzelteilen und grobschlächtig ausgearbeitete Details (z.B. plumpe Impulsantriebsöffnungen, Hecksektion ohne Details etc.). Hier und da hätte man das sicherlich anders und auch besser arrangieren können. 
Merkwürdig wirkt auch die charakteristische Nase des Schiffs: betrachtet man das Teil von oben und unten, wirkt alles bis auf die merkwürdige Lücke zum Hauptrumpf soweit korrekt. Im Profil/Seitenansicht dagegen ist da ein obskurer Knick nach unten zu sehen, der dazu führt, daß der Deflektor in der Nasenspitze sehr flach geraten ist. Ähnlich unproportioniert und lausig umgesetzt wirken die blauglühenden, vergitterten Rückseiten der Warpgondeln. Diese sind viel zu tief eingelassen in die Maschinenrümpfe und m.M.n. schlampig wiedergegeben. Ein anderer Kritikpunkt ist die Oberflächenstrukturierung, der auch andere Modelle irgendwie klumpig wirken lässt und höchstens den Laien erfreut. Die Außenhülle der Sternenflottenschiffe ist eigentlich mehr oder weniger glatt. Die Schildgitter-Linierungen wurden auf den originalen Film-Miniaturen entweder farblich hervorgehoben oder waren so sanft erhaben, daß sie sich kaum abhoben bei Betrachtung des Gesamtmodells. Bei der ersten Ausgabe der Eaglemoss-Sammlung – der Enterprise-D – ist dies gut wiedergegeben worden. Bei Ausgabe Nr. 2, die nicht nur deswegen nicht in meinem Besitz ist, wurden krude Linien in die Hülle geformt, die so eben nicht korrekt sind und eben nur den Laien erfreuen können. Immerhin wurde der in den US-Ausgaben auf der Steuerbord-Gondel falsch herum aufgetragene Registriernummerschriftzug korrigiert – ein Indiz dafür, daß bei Eaglemoss zumindest teilweise Kritik ernstgenommen wird.

Aber genug der pingelig-pedantischen Tiraden: insgesamt und mit etwas Abstand betrachtet sieht das Teil gut aus! Und ja, ich ertappe mich bei kleinen Spielereien damit. Als Jugendlicher hatte ich nämlich das AMTertl-Selbstbau-Plastikmodell der Defiant, das für infantiles Herumfliegen zu groß war und mangels handwerklicher Fähigkeiten auch leidlich schlecht bemalt war... Insofern ist dieses kleine Ding genau richtig: es nimmt keinen Platz im Schrank weg, es ist recht robust und soweit schön anzusehen.

Nicht für Nahaufnahmen geeignet!
Schmückendes, sinnfreies Beiwerk.
Einen Aspekt der Sammlung muss ich hier noch mal gekonnt zerreißen: dieses beigefügte Magazin. Der Laie mag staunen und begeistert sein angesichts bunter Bildchen und schlecht übersetzter Texte. Mich lässt das eher ratlos zurück. Die illustrierenden CGI-Grafiken wirken eher hölzern und merkwürdig, man erfährt nichts Neues und nur der Abschnitt mit der Design-Geschichte (inklusive Konzeptzeichnungen) wirkt einigermaßen spannend und birgt ein paar neue Erkenntnisse. Wenn das Heftchen für die Defiant-Ausgabe eine solche Qualität hat, wie sieht es dann bei so selten oder nur einmal gesehenen Schiffchen wie z.B. dem Tholianischen Netzschiff aus? Wie will man da Inhalte generieren, wo fast nichts vorhanden ist?

(D.P.)

P.S.: 
Demnächst auf dieser Frequenz: Eine Klärung der Frage, warum Größe relativ ist.

Mittwoch, 8. April 2015

Osterspaziergang durch Gräfenhainichen.

Hoppel di hopp!

Ostern ist nicht nur zentrales christliches Fest, sondern auch Anlass kräftig zu Essen und bei einem Spaziergang das Angefutterte ein wenig abzuarbeiten. So führte mich mein Weg durch die alte Heimat: Gräfenhainichen! Schön war's! Und da ich im Gegensatz zu Kollege D.P. nicht die Frau vieler Worte bin, lasse ich lieber Bilder sprechen – Viel Spaß beim Anschauen!

(S.V.)