Dienstag, 30. Juni 2015

Heimat ruft! – oder: Auf den Pfaden der Braunkohle.

"Ich muss mal raus!"

Um mal vom Trubel der Stadt und Stress der Arbeit abzuschalten, gönnte ich mir einige Tage in meiner Heimat Gräfenhainichen. Neben Entspannen im Garten stand bei perfektem Wetter u.a. ein Ausflug nach Bitterfeld und dem nahe gelegenen Goitzsche-See an, einem der größten Seen aus dem Braunkohlentagebau Goitzsche. Dieser wurde im Rahmen der Renaturierung 1998 mit Muldewasser geflutet und sollte im Jahre 2006 seinen Füllstand erreicht haben, jedoch wurde der See bei dem großen Mulde-Hochwasser 2002 innhalb von 2 Tagen komplett ge- und angesichts der Wassermassen überflutet. Bitterfeld wurde damals zusätzlich gleich mit unter Wasser gesetzt.

Aber nachdem sich die Lage beruhigt hatte, entstand ab 2006 ein Erholungs- und Naturschutzgebiet mit vielen Wassersport- und Tourismus-Attraktionen. Unter anderem lockt ein auf dem Wasser schwimmender Pegelturm, der zur Betrachtung der weitläufigen Landschaft einlädt. Eine Aussicht zum genießen! Badestrände gibt es auch, ein Campingplatz und Ferienhausanlagen, ein Hafenbecken mit dazugehörigen Bootsanlegstellen. Angeln ist ebenfalls an einigen Stellen erlaubt. Ein naheliegendes Fischerboot, worauf man zur Stärkung direkt ein leckeres Matjes-Brötchen bekommen kann, rundet dann jeden (binnen-)maritimen Ausflug perfekt ab.


Um dem Thema Tagebau und Braunkohle treu zu bleiben, setzte ich meinen Ausflug Richtung Ferropolis, der "Stadt aus Eisen" in Gräfenhainichen, fort. Seit dem Jahre 1958 wurde hier unter dem Namen Tagebau Golpa-Nord Braunkohle gewonnen und versorgte rund 30 Jahre lang u.a. die Kraftwerke Zschornewitz und Vockerode mit Brennstoff für die Erzeugung von Elektrizität. Ich kann mich selbst noch vage erinnern, wie die Bagger nachts in Betrieb waren und über die Gleise quietschten. 1991 wurde der Tagebau stillgelegt, die umliegenden Kraftwerke außer Betrieb genommen und es entstand das Freilichtmuseum und der Veranstaltungsort Ferropolis. Fünf riesige Abraumbagger wurden dort zusammengeführt und bilden eine eindrucksvolle und einzigartige Kulisse für Veranstaltungen, Märkte, Festivals und vor allem Konzerte – von Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer über Paul Kalkbrenner, Die Ärzte, Linkin Park bis hin zu Alice Cooper oder Metallica traten dort schon alle mit Rang und Namen auf.


Fazit. 
Auf nach Sachsen-Anhalt – das Land der Frühaufsteher ist besser als sein Ruf!
Und was sowieso gilt: Eine Reise in die Heimat ist immer ereignisreich und spannend!
Und als kleine Empfehlung für alle, die z.B. noch ein Geschenk brauchen, ist dieses Kleinod von Kalender für 2016 zu empfehlen: "Ferropolis – Die Stadt aus Eisen"


(S.V.)





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